114 Der erste Entwurf von 1907, für seine Zeit zu kühn und ungewohnt formal, stieß auf Widerstand und wurde verworfen. Erst 1909 wurde ein sanft überarbeiteter Plan genehmigt, dessen Zentrum der Josefinenbrunnen bildet – ein steinernes Sinnbild der Kurtradition, geschaffen vom Münchner Bildhauer Joseph Flossmann. Benannt ist der Brunnen nach Josefine Sielcken, der Ehefrau des Stifters, deren Name auch die Josefinenbrücke trägt. Diese Brücke über die Oos, schlicht in Eisenbeton errichtet, verbindet die Lichtentaler Allee mit der Gönneranlage. Ein zierliches Eisengeländer, ein Wappenrelief und zwei Putten auf hohen Sockeln schmücken sie dezent. Goldene Lettern ehren die Brückenpatin; eine Inschrift erinnert an den großzügigen Stifter: „Gestaltung u. Schmuck der Anlage – Stiftung des Herrn Hermann Sielcken.“ Die Gönneranlage Ein Garten der Liebe und der Rosen m oberen Ende der Lichtentaler Allee, sanft umspielt vom Murmeln der Oos, entfaltet sich ein Ort stiller Schönheit und formvollendeter Poesie: die Gönneranlage. Dieser 1,6 Hektar große Garten, verborgen wie ein kostbares Kleinod, zählt zu den bezauberndsten Anlagen Baden-Badens. Er trägt den Namen des früheren Oberbürgermeisters Albert Gönner (1838– 1909), doch sein Herz, seine Seele, verdankt er einem Mann, der ihn aus Liebe stiftete: dem Kaffeehändler Hermann Sielcken. Zwischen 1909 und 1912 wurde die Anlage vom renommierten Gartenkünstler, Keramiker und Architekten Max Laeuger gestaltet. Inspiriert von den großen französischen Barockgärten, ließ Laeuger ein streng gegliedertes, kunstvoll arrangiertes Gartenkunstwerk entstehen – eine Symphonie aus Hecken, Sichtachsen, Skulpturen und floraler Üppigkeit. A
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ0ODk0